Durch das Engagement von Jagdaufseher Holger Schneider wurde ein Storchenmast aufgestellt und somit wieder Störche in Ulfa beheimatet. Trotz einiger Kritiker gibt es nun seit 2011 weiterhin wieder Störche in Ulfa, die sich jährlich vermehren und genügend Futter finden.
Hier ein Bericht der Anfänge der Storchansiedlung von Holger Schneider:
Nach 46 Jahren sind wieder zwei Jungstörche in Ulfa beheimatet
Jetzt sind auch die Jungstörche von Ulfa personalisiert. Nachdem in den vergangenen Tagen alle Jungstörche aus der Wetterau beringt wurden, sind am Donnerstag den 09.06.2011 auch die beiden Jungstörche von Ulfa beringt worden. Udo Seum aus Bingenheim, Mitglied von der hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz, hat von der Deutschen Vogelschutzwarte Helgoland die Ringe mit der Nummer 9X731 für Friederike und 9X732 für Frederic von Ulfa bekommen. Die Namen hat Storchenvater Holger Schneider gewählt, da es bei Tiernamen so üblich ist, dass die Namen der Jungtiere mit den Anfangsbuchstaben der Elterntiere beginnen. Während des Ulfaer Dorfabends im Mai 2011, hatten die Elterntiere bei einem Namenswettbewerb die Namen FRIEDA und FRITZ erhalten.
Erfreulich ist es auch, dass zur ersten Brut der neuen Störche in Ulfa, gleich zwei Jungstörche beringt werden konnten. Denn leider sind in den vergangenen kalten, nassen Tagen auch einige Jungstörche verendet. Fünfzig Prozent der Jungstörche überleben die ersten vier Lebenswochen nicht. So sind von 3 Störchen in Ulfa auch nur zwei durchgekommen. In den Niddaauen von Ranstadt bis Staden, war sehr oft nur ein Jungstorch in den Nestern.
Das Beringen erfolgt mit Unterstützung eines auf einem Unimog aufgerüsteten Hubsteigers von der OVAG. Trotz des trockenen Frühjahrs, sind die Jungstörche wohlgenährt und haben die besten Voraussetzungen für ihre ersten Flugübungen, die in wenigen Wochen beginnen werden.
Nach dem Sommer in Ulfa, werden die Störche wahrscheinlich, wie die anderen Störche aus der Wetterau, nicht mehr nach Nordafrika fliegen, sondern bleiben in Südspanien. Auf den dortigen Müllhalden finden sie sehr viele Ratten und Mäuse, die an oberster Stelle ihres Speiseplans stehen. Die Jungstörche werden erst nach drei bis vier Jahren geschlechtsreif und kommen dann erst wieder in ihr Sommerrevier nach Deutschland zurück. Wobei nicht sichergestellt ist, dass Jungstörche an ihren Aufzuchtsort zurückkehren. So zum Beispiel auch Frieda, die am Bodensee von der Vogelschutzwarte Radolfzell beringt wurde und hierher nach Ulfa gekommen ist, um zu brüten. Es ist schon sehr erstaunlich, was die Natur da an den Tag legt.
Nun hofft man dass die Jungstörche einen guten Start in den Sommer bekommen, und dass die Elterntiere nächstes Frühjahr in Ulfa wieder aufhorsten werden. Denn die Störche leben in keiner Einehe, sondern trennen sich nach der Aufzucht der Jungstörche. Die Bindung an ihr Nest ist größer, als die Bindung an den Partner. So wird das Männchen voraussichtlich nächstes Jahr das gleiche Nest wieder besetzen und das nächstbeste Weibchen, das vorüber fliegt, bewerben, um mit ihr eine neue Familie zu gründen.
Bild: Jungstörche
Bild: Eltern