Adelswappen:
In Ulfa war ja nachweislich vom 12. bis ins 14. Jahrhundert eine Adelsfamilie, die Ritter des Stammes „von Ulfa“, ansässig. Dieser Ulfaer Adel stammte, ebenso wie die Linie „von Schweinsberg“, von den „von Marburg“ ab und waren mit den „Schweinsbergern“ nahe verwandt. Daher kam es auch, dass beide Familien, die Ulfaer und die Schweinsberger, ein gleiches Siegel hatten. Wahrscheinlich ist, dass die Ulfaer Linie in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts ein eigenes, wohl ähnliches Wappen hatte. Leider gibt es dafür jedoch keinen Beweis.
Bild: Wappen des Ulfaer und Schweinsberger Ur-Adel
Nach dem Aussterben der Ulfaer Linie zwischen 1304 und 1306 gingen Teile des Erbes an die Schweinsberger und die Cronberger Linie. 1353 wird dann die Adels-familie „von Heiligenberg“, auch „von Helgenberg“, erwähnt und nannte sich dann auch „von Ulfa“. Diese könnten über Kauf oder Erbschaft an den Besitz in Ulfa gekommen sein. Sie waren zu diesem Zeitpunkt die „Burgmannen“ auf der Burg Stornfels. Nachfolgend eine Skizze des Wappen derer „von Heiligenberg gen. von Ulfa“ nach einer Zeichnung in alten Kirchenbüchern:
Bild: Skizze des Wappen derer „von Heiligenberg gen. von Ulfa
Gemeindewappen:
Die Entstehungsgeschichte des heutigen Ulfaer Wappen ist noch bestens bekannt:
Anfang des Jahres 1962 befassten sich die Gemeindevertretung und Bürgermeister Stoll mit dem Thema „Wappen für Ulfa“, da sich die Freiwillige Feuerwehr wegen des anstehenden Kreisfeuerwehrfestes in Ulfa eine Vereinsfahne anschaffen wollte. Diese sollte natürlich auch das Ulfaer Wappen enthalten, welches es jedoch noch nicht gab. Außerdem stand der Kinderspielplatz kurz vor der Eröffnung und auch hier sollte das Ulfaer Wappen Zierde sein.
Es wurde nach möglichen Vorlagen gesucht. Im Hessischen Wappenbuch wurde man schließlich fündig. Dort war ein Siegel des Gerichtes Ulfa aus dem Jahre 1704 abgebildet, wovon sich ein Abdruck im Stadtarchiv Worms befinden sollte. Die Gemeindevertretung beschloss daraufhin, dieses Siegel als Wappen zu wählen. Bürgermeister Stoll stellte dann unter Einschaltung des Staatsarchivs in Darmstadt beim Regierungspräsidenten einen Antrag auf Genehmigung des Siegels als offizielles Wappen der Gemeinde Ulfa. Es wurde wegen der anstehenden Feierlichkeiten um beschleunigte Bearbeitung gebeten. Knapp 5 Monate später, am 29.Mai.1962, verlieh der Hessische Innenminister Schneider der Gemeinde das Wappen, welches wie folgt beschrieben wurde: „In Schwarz ein goldener Balken, oben und unten je ein sechsstrahliger silberner Stern“. Der Regierungspräsident schrieb im Begleitschreiben zur Verleihungsurkunde, dass die Gemeinde Ulfa „nunmehr auch berechtigt ist, dieses Wappen in ihrem Dienstsiegel zu führen“. Die Farben Schwarz und Gold sowie die beiden sechsstrahligen silbernen Sterne waren die Wappenfarben und –zeichen der Grafen von Ziegenhain und Nidda und waren in dem Entwurf des Gerichtssiegels nicht vorhanden, da Siegel nur als Umrissstempel bestehen, sind also ohne so genannte „Tinkturen“. Das Staatsarchiv in Darmstadt und der Heraldikzeichner Ritt aus Bad Nauheim gaben dem in der Form einfachen aber ausdrucksvollen Wappenbild die Farben.
Bild: Das Ulfaer Wappen seit 1962
Bild: Urkunde des Innenministeriums
Quelle: Archiv Stadt Nidda, Geschichtsverein Ulfa; Text: G. Stahnke